Lilli Koisser

3 dringende Anzeichen, deine Beziehung zu Geld zu überdenken

Lange Zeit war mir nicht klar, warum so viele freie Texter*innen bei Textbroker auf Kundenfang gehen und sich mies für ihre Arbeit bezahlen lassen. Als Antwort auf einen meiner Artikel kommentierte sogar mal jemand in einer Facebook-Gruppe, dass ein Stundensatz von 120 Euro für freie Texter*innen absolut ungerechtfertigt, ja fast schon moralisch verwerflich sei. Warum das nicht so ist, liest du hier:

Beziehung zu Geld verbessern

3 Fehler, die du in deiner Beziehung zu Geld machst

1. Du verstehst nicht, wie deine Kund*innen Budgets kalkulieren.

Ich habe sowohl fest angestellt als auch frei mit den Marketing-Abteilungen nationaler und internationaler Konzerne gearbeitet. Ich kenne also auch die andere Seite. Und ich kann dir eines verraten: 120 Euro sind für solche Unternehmen PEANUTS. Das wird, wie man so schön sagt, aus der Portokasse bezahlt. Du würdest dich wundern, welche Summen dort tagtäglich durch die Marketing-Abteilungen fließen. Wie viel alleine für ein unnützes Event oder das Sponsoring einer Sportveranstaltung ausgegeben wird.

Viele Marketing-Abteilungen haben ein fixes Budget, das sie pro Monat, Quartal oder Jahr ausgeben MÜSSEN. Am Jahresende heißt es dann: So, jetzt schalten wir noch schnell irgendwo eine Anzeige um 5.000 Euro, sonst haben wir unsere Jahresziele nicht erreicht. 😲 Aber auch Einzelunternehmer*innen und Gründer*innen bezahlen, ohne mit der Wimper zu zucken, meine Preise für Webtexte. Es kommt eben immer drauf an, wie viel ihnen das Ergebnis wert ist!

Nimm dir doch mal einige Media-Daten großer Fernsehsender oder Tageszeitungen zur Hand. Wenn du siehst, wie viel die Schaltung (= Buchung) einer simplen Anzeige oder gar eines TV-Spots kostet (natürlich ohne Produktionskosten), und das in Relation zu einem Blogartikel um ein paar hundert Euro setzt, wirst du verstehen, warum ich kein schlechtes Gewissen habe!

Im Gegenteil: Es ist – überspitzt ausgedrückt – fast schon so, als würden wir Texter*innen ausgenützt werden. Schließlich helfen die von uns gelieferten Texte unseren Kund*innen, mehr Interessent*innen und Kund*innen anzuziehen, die wiederum mehr Umsätze bringen. Und zwar, im Gegensatz zu einer Print-Anzeige oder einem TV-Spot, zeitlich unbegrenzt. Das ist eigentlich viel mehr wert als ein paar hundert Euro. Ich bin sowieso der Meinung, dass Online-Texte heute mehr wert sind als Print, aber das ist wieder ein anderes Thema. 😉

2. Du betrachtest Geld noch immer wie ein Student oder Angestellter.

Ein guter Freund, der schon einige Zeit länger selbständig war als ich, gab mir zu Beginn meiner Karriere als Freelancerin einen wertvollen Tipp über Geld: „Du wirst dich schnell daran gewöhnen, mit großen Summen zu hantieren. Das ist normal in der Unternehmenswelt.“

Klar: Als Student*in ist ein Stundenlohn von 20 Euro extrem viel. Kellner*innen verdienen mitunter sogar nur wenige Euro pro Stunde plus Trinkgeld. Und wenn man das monatliche Gehalt von Angestellten auf die tatsächlich geleisteten Stunden umrechnet, kommt man oft auch nicht auf einen höheren Stundenlohn.

Du bist aber kein*e Student*in und kein*e Angestellte*r mehr. Du bist Freiberufler*in. Und das bedeutet, dass du ein Unternehmen zu führen hast – mit allem, was dazugehört. Das ist eine komplett andere Welt, mit der du dich vertraut machen darfst.

Dazu gehört,

  • einkommensfreie Zeiten einzukalkulieren – z. B. die Zeiten für Buchhaltung, Akquise, Marketing und Organisation, in denen du keinen Cent Umsatz machst und trotzdem hinterm Schreibtisch sitzen musst. Lies dazu gerne meinen Artikel zum typischen Tagesablauf eines freien Texters.
  • Investitionen ins eigene Business zu tätigen – ohne Investitionen wie Werbeausgaben kann es kein unternehmerisches Wachstum geben. Bitte merke dir: Ausgaben sind Investments in dein Unternehmen!
  • Outsourcing zu betreiben, um mehr Zeit für die Kerntätigkeiten zu haben – z. B. bei Buchhaltung, Steuerberatung und Organisation. Wenn du ein gewisses Auftragsvolumen hast, macht die Investition in eine*n virtuelle*n Assistent*in Sinn.
  • Geld als Wertschätzung für die eigenen Dienstleistungen zu verstehen – und auch annehmen zu können. Wenn du jemandem hilfst, darfst du dafür eine Gegenleistung verlangen!
Beziehung zu Geld verbessern

3. Du hast unbewusst eine negative Einstellung zu Geld.

Vielleicht ist Geld ein unangenehmes Thema für dich. Vielleicht hast du Angst davor, dich damit auseinanderzusetzen, darüber zu reden, oder du schämst dich sogar für deinen Umgang mit Geld. Das kann mehrere Gründe haben:

  • Du lehnst Geld unterbewusst ab. 

Es ist wirklich interessant, wie negativ Geld in unserer Sprache und Kultur behaftet ist:

„Geld verdirbt den Charakter.“

„Man muss ein Arschloch sein, um reich zu werden.“

„XY ist für sein Vermögen über Leichen gegangen.“

Dadurch kann es sein, dass du Geld unterbewusst ablehnst. Niemand möchte ein skrupelloses Arschloch mit miesem Charakter sein! Vielleicht hast du sogar ein schlechtes Gewissen, weil du mehr Geld verdienst als deine Eltern oder dein*e Partner*in.

Vielleicht fürchtest du dich davor, was deine Nachbarn denken werden, wenn du ein neues Fahrrad oder Auto vor der Tür stehen hast. Vielleicht möchtest du nicht als Angeber*in oder Protzer*in dastehen. All das kann dazu führen, dass du es vermeidest, viel Geld zu verdienen, und dich selbst ein wenig sabotierst.

  • Du lebst in Mangel statt in Fülle.

Wir sind die Kinder und Enkelkinder der Nachkriegsgeneration, und das prägt unsere Gesellschaft bis heute. Du bist vielleicht auch mit einem Gefühl des Mangels aufgewachsen: „Spare, wo du nur kannst. Das Geld reicht hinten und vorne nicht. Kaum hat man es, ist es auch schon wieder weg. Das Geld rinnt einem nur so durch die Finger.“

Diese Glaubenssätze übernehmen wir von unseren Eltern und unserem Umfeld – und leben natürlich auch unterbewusst danach. Ich hatte das Glück, dass meine Mutter da immer etwas gegengesteuert hat: „Geld ist zum Ausgeben da“, „Gönn dir mal was!“ und „Wir können es sowieso nicht ins Grab mitnehmen“ bekommt wahrscheinlich nicht jeder zuhause zu hören. 😉 (Zur Kunst, mit Geld umzugehen, gehört aber auch, es zu behalten und nicht alles auszugeben.)

  • Du kennst „The Secret“ nicht. 

Und jetzt wird es etwas esoterisch: Das, was wir denken, ziehen wir an. Alles um uns herum ist Energie. Ein Gedanke ist ebenfalls Energie, und diese muss sich immer irgendwie manifestieren, d. h. physische Gestalt annehmen.

Das heißt konkret: Wenn du immer denkst „Ich habe kein Geld. Ich muss sparen. Das Geld löst sich bei mir immer sofort in Luft auf.“, dann wird es so sein. Wenn du hingegen denkst „Ich habe Geld. Ich kann es mir leisten. Geld fliegt mir zu.“, dann wird es ebenfalls so sein. DU bestimmst, was das Universum dir zurückgibt, und bist kein willenloses Opfer willkürlicher Gewalten. Dieses Wissen ist so befreiend!

Auf dieses Konzept bin ich das erste Mal durch das weltweit bekannte Buch The Secret* gestoßen – und das auch nur, weil Samantha es in „Sex & the City“ am Strand gelesen hat. 😀 Dazu kann ich dir auch den Blog Fülle leben und die dazugehörige kostenlose Challenge per E-Mail empfehlen. Und auch Laura Seiler hat dieses Konzept – und viele weitere Tipps zum Thema Geld – ganz wunderbar und praxisnah in ihrem Podcast zusammengefasst. Unbedingt anhören:

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Wie geht es dir im Umgang mit Geld? Welche Gedanken und Gefühle löst es bei dir aus? Fühlst du dich wohl damit, heißt du es in deinem Leben willkommen, liebst du es sogar? Teile diesen Artikel gerne mit anderen, die ihr Money-Mindset überdenken sollten!

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12 Antworten

  1. Liebe Sassi,

    vielen Dank für deinen aufmunternden Kommentar! 🙂

    Ich hoffe ebenfalls, dass der Artikel bei manchen einige Blockaden zum Thema Geld lösen kann.

    GLG Lilli

  2. Super toller Beitrag 🙂
    Ich finde es auch wirklich schade, dass manche Menschen so einen Stundenlohn verwerflich finden. Denn es ist genau wie du sagst. Die Firmen haben Budget, nur viele wollen es nicht ausgeben, okay sie wollen es nicht für so etwas „banales“ wie Blogs und Texte ausgeben. Allerdings gibt es auch genug Firmen die ein mindest Jahresbudget haben 😉
    Ich finde es toll, dass du das Thema so offen und ehrlich ansprichst. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen ja tatsächlich das Geld etwas mehr zu lieben 😛
    Liebste Grüße
    Sassi

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