Lilli Koisser

Warum du nicht nach Texter-Jobs suchen solltest (und 3 Akquise-Tipps)

Warum du als Freelance-Texter nicht nach Texter-Jobs suchen solltest? Ganz einfach: Du begibst dich damit in eine kompromittierende Position.

7 Gründe, nicht nach Texter-Jobs zu suchen

  1. Die falschen Kunden: Gut zahlende Kunden (professionelle Unternehmer, die hochwertige Texte suchen) inserieren nicht bei Textbroker! Der Kundenstamm bei diesen Plattformen setzt sich eher aus Betreibern von Affiliate-Seiten und Quacksalbern, die SEO im Jahr 2017 nicht verstanden haben, zusammen.
  2. Ein schiefes Machtverhältnis: Der Kunde hat sozusagen die volle Macht, denn er hat den Auftrag zu vergeben und du bist der Bittsteller, der darum buhlt. Wenn du es nicht machst, macht es eben ein anderer um diesen Preis.
  3. Zu viel Konkurrenz: Apropos Buhlen – auf einer Texter-Jobbörse wie Textbroker bist du ja nicht der einzige Texter, der sich für den ausgeschriebenen Job bewirbt. Konkurrenzdenken und Neid stehen an der Tagesordnung.
  4. Zu wenig Honorar: Das wissen auch die Auftraggeber und es erlaubt ihnen, diese unterirdischen Centbeträge als Honorar auszuschreiben.
  5. Keine Wertschätzung: Diese Kunden suchen nicht nach dem größten Wert, sondern nach dem niedrigsten Preis! Deine Texte sind für sie eine Ausgabe und keine Investition. Sie verstehen Texte als notwendige Seitenfüller und nicht als wertvolle, verkaufende Inhalte.
  6. Keine Positionierung als Experte: Da auf diesen Plattformen alle Texter vergleichbar und austauschbar sind, ist der einzige Wettbewerbsvorteil ein niedrigerer Preis. Und wenn du dich nur über den Preis behaupten kannst, hast du schon verloren!
  7. Keine Referenzen: Noch dazu sind die angebotenen Jobs in den wenigsten Fällen gute Jobs, bei denen du dein Können zeigen und die du stolz auf Facebook teilen kannst. Sie machen dir wahrscheinlich wenig Spaß – und für deine Referenzen kannst du diese Affiliate-Texte schon gar nicht verwenden!

Zusammenfassung: Du kämpfst auf Texter-Jobbörsen mit zig anderen Textern darum, wer am billigsten ist, um Scheiß-Jobs für schreckliche Kunden zu erledigen.

Wie soll dir so eine Akquise-Strategie langfristig dabei helfen, ein Unternehmen aufzubauen und deinen Lebensunterhalt zu bestreiten?

Meine US-Kollegin Jorden Roper drückt diesen Sachverhalt in ihrem Video super aus:

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3 Schritte aus der Jobbörsen-Hölle

1. Überlege dir, wer dein Traumkunde ist (= für wen du eigentlich arbeiten möchtest).

Für wen möchtest du texten?

Marketing Manager von Unternehmen aus der Lifestyle-Branche? Modelabels? Einzelunternehmer? Yogalehrer? Coaches? Kreative Selbständige? Personal Trainer? Ärzte? Bauunternehmen? Ministerien? Schulen? Banken? Immobilienmakler? Amazon-Autoren?

Die Antwort auf diese Frage wird eng mit deiner Nische zusammenhängen!

2. Mach dir eine Liste an Unternehmen / Personen, für die du gerne schreiben würdest.

Wenn du weißt, für wen du arbeiten möchtest, weißt du auch, nach wem du suchen musst! Fang in deiner Stadt mit der Google-Recherche an, z. B. mit den Suchbegriffen „Yogalehrer Wien“ oder „Yoga-Shop Wien“. Mach dir eine Liste an potenziellen Kunden, z. B. in Evernote, Trello oder Google Tabellen.

Und dann stell dich mit maßgeschneiderten Mailings per Post als freie Texterin für Yoga vor und sage deinem potenziellen Kunden, wobei du ihm helfen kannst! Biete deinen Traumkunden nur an, was du gerne und gut schreibst: z. B. Website-Texte, Blogartikel, Broschüren, Flyer …

3. Sorge dafür, dass deine Traumkunden bei DIR anfragen.

Über die Positionierung in deiner Nische und einfache Techniken des Content Marketing wird deine Website mit der Zeit bei Google ganz oben gelistet, wenn jemand nach „Texter Yoga“ o. Ä. sucht. Oder eine Yogalehrerin stolpert auf Instagram über dein Profil. Oder ein Besitzer eines Yoga-Shops sieht deinen Blogartikel auf Facebook! 31 Wege, als freier Texter neue Kunden zu gewinnen, findest du bereits in diesem Blog.

Und: Kunden, die du auf diese Art gewinnst, brauchen meist nicht 4.000 Wörter über Waschmaschinen bis übermorgen. Sie wollen eine Website aufbauen, Facebook langfristig mit Content befüllen, einen Blog starten oder andere sinnvolle Text-Arbeiten von einem vertrauenswürdigen Profi haben.

Richte dazu deine Website, deinen Blog und deine Social-Media-Profile auf deinen Traumkunden aus!

Die Positionierung in einer Nische funktioniert nicht, wenn du deinem Kunden zwar SAGST, dass du auf Yoga spezialisiert bist, aber deine Website es dann nicht ZEIGT. Wenn dann dort steht: „Ich schreibe alle Texte für alle Zielgruppen“, fühlt sich dein potenzieller Kunde ein bisschen verarscht. Zurecht!

Mein Akquise-Prozess anhand der AIDA-Formel

Die AIDA-Formel ist ein uralter Marketing-Prozess, der sich auch auf deine Akquise umlegen lässt: Sie setzt sich aus den vier Schritten Attention, Interest, Desire und Action zusammen.

Attention: Aufmerksamkeit über Google, Social Media oder Akquise.

Der Kunde googelt „Texter + deine Nische“. Oder: Er bekommt einen Werbebrief von dir, in dem du dich als freier Texter für deine (und seine) Nische vorstellst. Oder: Er stolpert über deinen Blog oder deine Social-Media-Profile. Er wird also irgendwie auf dich aufmerksam.

Interest: Interesse an deiner Website = deinem Angebot.

Der Kunde gelangt bei Google / über deinen Werbebrief / über dein Social-Media-Profil / in deinem Blogartikel auf den Link zu deiner Website. Dein Angebot interessiert ihn und er möchte sich über dich und deine Leistungen informieren.

Desire: Sehnsucht durch deine Inhalte.

Auf deiner Website ist ganz klar, dass du auf Yoga-Texte spezialisiert bist. Das Design, Look & Feel und deine Texte schreien förmlich: YOGA! Auf deinem Blog geht es darum, wie Yogalehrer mehr Kunden gewinnen können. Das möchte dein Website-Besucher natürlich auch erreichen! Du weckst in ihm eine Sehnsucht.

Action: Kontaktaufnahme durch den Kunden.

Der Kunde ist so begeistert und fühlt sich von dir so verstanden, dass er dich sofort kontaktieren möchte. Ich habe schon Texter-Websites gesehen, auf denen es keine einzige Kontaktmöglichkeit gab – es war mir nicht möglich, den Texter zu erreichen! Vergeude diese Chance nicht und denke unbedingt an die Kontaktmöglichkeiten und 19 weitere Pflicht-Elemente deiner Texter-Website.

Wie gewinnst du zurzeit deine Kunden? Hinterlasse gerne unten einen Kommentar!

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10 Antworten

  1. Einige Punkten stimmen leider überhaupt nicht. Punkt 1 ist zum Beispiel vollkommen falsch. Du würdest Dich wundern, welche größeren Firmen und sogar einige Konzerne bei Textbroker Aufträge einstellen. Die meisten davon sind sehr Fit beim Thema SEO.

  2. So einen Unsinn habe ich schon lange nicht gelesen.
    Und der soll dazu dienen dein Kunde zu werden.
    Schwach!

  3. Hallo Frau Koisser,
    Mit online Jobbörsen habe ich auch sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. fiverr und Upworks sind definitiv nichts für mich. Positiv überrascht war ich von https://freelancer-jobs.net Mein Ziel ist es, meinen Lebensunterhalt zu 100% als Texter*in zu bestreiten. Ich denke, das ist machbar – schliesslich habe ich bisher ordentlich verdient.

    LG K. Marti

  4. Zum Schreiben-Lernen sind Texter-Jobbörsen wie Textbroker, Content.de, Pagecontent und Co. sehr gut geeignet. Du erhältst als unerfahrener Texter zwar keinen guten Stundenlohn, aber für die Textqualität auf diesen Plattformen eine absolut gerechte Bezahlung.

    Außerdem kannst du dich nach dem Log-In kostenlos weiterbilden, damit deine Texte besser werden. Du erhältst konstruktive Kritik von erfahrenen Lektoren.

    Anders, als im Artikel vorgeschlagen, halte ich persönlich nicht viel von Initiativbewerbungen als freiberuflicher Texter. Namhafte Firmen und Großkonzerne schreiben ihre freien Stellen grundsätzlich aus, ein guter Texter findet auf diese Weise leicht eine lukrative Festanstellung.

    Lies dir unsere Marketingtipps für dein eigenes Unternehmen durch und wenn du spannende Textprojekte suchst, kannst du dich jederzeit bei der Journalustenwerkstatt vorstellen. Wir biten dir eine faire Bezahlung bei freier Zeiteinteilung, absolut kontaktlos im Home Office.

    Bleibt schön gesund!

  5. Mit online Jobbörsen (in meinem Fall Fiverr & Upwork) habe ich auch schon gemischte Erfahrungen gemacht. Manche wissen den Wert der Arbeit zu schätzen, andere überhaupt nicht.

    Mich hat mal über Upwork jemand um ein Angebot gebeten. Nachdem ich ihm meine normalen Preise gezeigt habe, meinte er nur, dass ich von allen mit ABSTAND am meisten verlangen würde.
    Hab mich nicht dafür geschämt, nicht für 3 Cent pro Wort schreiben zu wollen 😀

    LG Patrick

  6. Hallo Lilli,
    Du sprichst mir aus der Seele :))) Aber so was von … Die Texter und Bewerber sind Leute, die sich angeblich mit jedem Thema auskennen und zu allem etwas zu sagen haben. Das würde nicht mal ich mir zu trauen und ich darf mich zu den erfahrenen und gut bezahlten Leuten zählen. Die Auftraggeber im Low-Level-Bereich verfassen Briefings, in epischer Länge, sodass sie eigentlich ihre Texte in der Zeit selbst schreiben könnten. Viele von denen können keinen richtigen Satz formulieren, maßen sich aber an, über die Texte erfahrener Schreiber zu urteilen.
    Andererseits findet so jeder Topf seinen Deckel und wer noch an wdf idf glaubt, hat sowieso alles verpennt.
    Alles Gute weiterhin, denn geniale „Mitarbeiter“ muss man sich eben leisten können. Wer den tausendfachen Vorteil nicht verstanden hat, ist halt kein ebenbürtiger Geschäftspartner. Wenn Neukunden sich manchmal über eine Preisgestaltung wundern, kann ich leider nur sagen: „Wer einen Mercedes fahren will, muss eben auch einen Mercedes bezahlen.“ Du weißt, was ich meine. 😉
    VG, content-werkstatt

  7. Hallo und vielen Dank für den Beitrag. Ich denke das Thema einen Job zu finden ist allgemein ein wichtiges. Man kann sich auch beraten lassen diesbezüglich und meine Cousine fand das auch sehr hilfreich bei ihrer Suche.

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