Lilli Koisser

Die 7 größten Vorteile einer Nische für Freelance-Texter*innen

Stell dir vor, du hast einen Online-Shop für Babyartikel. Würdest du lieber einen Texter beauftragen, der über alles schreibt und „sich gerne in neue Themengebiete einarbeitet“ – von Technik über Rezepte bis hin zu Marketing? Oder jemanden, der auf die Baby-Branche spezialisiert ist und schon oft über Schnuller, Windeln und Co. geschrieben hat?

Du würdest dich bestimmt für den Spezialisten entscheiden. Denn du vertraust ihm mehr, fühlst dich mit ihm verbunden und musst dich nicht sorgen, ob er sich in deine Branche eindenken kann oder nicht. Die Spezialisierung des Texters reduziert dein Risiko, dass bei den Texten etwas schief geht! Und diese Sicherheit ist dir auch mehr Honorar wert.

Sich als Texter*in auf eine oder mehrere Nischen zu konzentrieren, hat unzählige Vorteile – für dich UND deinen Auftraggeber. Spezialisierte Texter*innen sind gefragter, verdienen mehr, und haben mehr Spaß an der Arbeit. Warum? Das erfährst du hier:

 

7 unschlagbare Vorteile einer Nische für Texter*innen

 

1. Mehr Honorar

Gut zahlende Kund*innen, also z. B. große Erzeuger von Babyprodukten, wollen mit Spezialist*innen und nicht mit Generalist*innen zusammenarbeiten. Sie sind bereit, mehr Geld für deine Texte auszugeben, weil sie sich davon mehr Wert versprechen. Du kannst höhere Honorare verlangen, weil dein Wissen für deine Kund*innen wertvoller ist!

 

2. Besseres Marketing

Mit einer Nische positionierst du dich bei deiner Zielgruppe als Expert*in in ihrer Branche. Dein Marketing wird um ein Vielfaches effizienter sein, weil du genau weißt, wen du wie und wo ansprechen musst. Es ist einfacher, deine Zielgruppe zu identifizieren, zu finden und mit den richtigen Argumenten zu überzeugen. Ran an die Baby-Industrie!

 

3. Weniger Akquise

Du musst weniger Akquise betreiben, weil potenzielle Kund*innen dich von selbst online finden und anschreiben werden. Außerdem wirst du innerhalb der Branche weiterempfohlen, wenn du gute Arbeit leistest. Mit der Zeit wirst du sogar Aufträge ablehnen müssen, weil du ausgebucht bist und zeitlich nicht mehr hinterherkommst. Der kleine Windelversand wird leider warten müssen, bis du Zeit hast!

 

4. Bessere Kund*innen

Texter, die eine Spezialisierung haben, ziehen automatisch die richtigen Kund*innen an. Und damit meine ich Kund*innen, die gut bezahlen, deine Leistung wertschätzen und dich auf Augenhöhe behandeln. Schließlich arbeitest du in derselben Branche wie sie: Ihr seid mehr Kolleg*innen als Auftraggeber*in und Dienstnehmer*in. Ihr könnt über die neuesten Brustpumpen und Gitterbetten plaudern!

 

5. Mehr Freude an der Arbeit

Du schreibst durch die Spezialisierung auf deine Nische nur über Themen, die dich interessieren. Die Recherche fühlt sich nicht wie Arbeit an, weil dich das Thema begeistert. Die Arbeit macht mehr Spaß und geht dir leichter von der Hand. Du musst dich nicht ständig in neue Gebiete einarbeiten und arbeitest schneller, weil du die Materie schon kennst. 1.000 Wörter über Babybauch-Fotos schreibst du in einer Stunde!

 

6. Teil einer Community

Deine Nische ist deine Community. Du könntest auf einschlägige Events und Konferenzen deiner Branche (gibt es eine Baby-Expo?) gehen, um dort direkt neue Kund*innen zu gewinnen. Du kannst auch auf Facebook, Twitter, Instagram, XING und LinkedIn Gleichgesinnte und potenzielle Kund*innen suchen, z. B. in entsprechenden Gruppen. Und natürlich folgst du den größten Blogs deiner Branche – und teilst und kommentierst fleißig ihre Inhalte, um deine Zielkund*innen auf dich aufmerksam zu machen!

 

7. Begeisterte Kund*innen

Mit einer Spezialisierung positionierst du dich als erste Anlaufstelle für Texte in deiner Nische. Du verstehst die Materie, Probleme und Sprache deiner Kund*innen. Sie kommen von selbst auf dich zu; müssen dich nicht mühsam einarbeiten, weil du dich schon auskennst, und freuen sich, dich gefunden zu haben: Endlich jemand, der fundiert über Kinderwägen schreiben kann!

 

7 spezialisierte Texter*innen, die es vormachen

Alles nur Hirngespinste und Wunschdenken? Keineswegs! Diese Texter*innen mit Nische zeigen, dass es möglich ist, sich auf nur eine einzige Branche zu spezialisieren. Manche davon kenne ich persönlich und ich weiß, dass sie stets gut gebucht sind! Und auch aus meiner eigenen Erfahrung kann ich bestätigen, wie viele Vorteile eine Nische für freie Texter*innen haben kann.

Sarah Satt (Essen)

Urlaubstexter (Reisen)

medizintexte (Medizin)

Ludwig Mertens (Technik)

IT-Texter (IT)

Purely Content (Gesundheit)

Pet Copywriter (Haustiere)

 

Nische ist nicht gleich Branche!

Eine Nische muss nicht zwingend eine Branche sein – ich definiere Nische als Spezialisierung. Du bietest nicht alles für jeden an, sondern wirst Expert*in auf einem Gebiet. Wie wäre es, wenn du dich auf eine Text-Art wie Instagram-Captions, Podcast-Shownotes oder Messenger-Bots spezialisierst? Oder auf eine bestimmte Zielgruppe? Wofür möchtest du bekannt und empfohlen werden? Auf meinem Blog findest du dazu 7 Wege, dich von deinem Mitbewerb abzuheben.

Hast du eine Nische und wenn ja, welche?

Hinterlasse deinen Kommentar:

24 Antworten

  1. Hallo Andrea, danke für deinen Kommentar und deine Frage! Deine Spezialisierung kann, muss aber nicht unbedingt eine thematische Nische sein.

    Wenn du auf deine bisherige Karriere zurückblickst: Was hat dir denn am meisten Spaß gemacht? Mit welchen Menschen hast du am liebsten zusammengearbeitet, und an welcher Art von Projekten? Wofür hast du das beste Feedback bekommen? Wem möchtest du am liebsten helfen?

    Und wenn du dir deinen idealen Arbeitstag in der Zukunft vorstellst:
    Was machst du an diesem Tag, und mit wem / für wen? Was würdest du sogar ohne Bezahlung am liebsten den ganzen Tag lang machen?

    Ich habe jetzt aus deinem Kommentar herausgelesen, dass du wohl gerne für Mütter schreibst. 😉 Wäre das eine Richtung, in die du dich beruflich entwickeln möchtest?

    Wenn du noch mehr Unterstützung dabei brauchst, schau dir gerne mein Coaching-Angebot an.

    Viel Freude und Erfolg bei der Suche! 🙂

    GLG Lilli

  2. Liebe Lilli,

    ich habe jahrelang für Agenturen gearbeitet, meist Texte für alle möglichen Branchen verfasst. Lediglich meine letzte Festanstellung war in einer spezialisierten Agentur (Corporate Social Responsibility). Ich habe Berichtserstattungen für Automessen erstellt, ebenso wie juristische Fachtexte (Habe Wirtschaftsrecht studiert). Auch Fachartikel für ein PR Magazin waren dabei. Jetzt stellt sich mir natürlich die Frage, wie ich so eine Nische finde. Aktuell bin ich in Elternzeit, schreibe nur meinen Mama Blog und Bücher (juristischer Ratgeber für Mütter) Was würdest du mir raten?

  3. Hallo Yvonne,

    danke für deinen Kommentar!

    Da hast du vollkommen Recht, zu viele Branchen sollten es nicht sein – sonst fühlt sich ja wieder niemand wirklich angesprochen.

    Ich hatte dieses Problem auch und habe mich – nach langem Hin und Her – dafür entschieden, meine Nischen als „Lifestyle“ und „Marketing“ zu betiteln. Unter Lifestyle kann ich mehrere Themengebiete, über die ich gut und gerne schreibe, vereinen. Gleichzeitig schließe ich Branchen, für die ich nicht schreiben will oder kann (Medizin, Technik etc.) automatisch aus und bekomme solche Anfragen erst gar nicht.

    Ich glaube, mehr als 3 bis maximal 5 Branchen machen keinen Sinn. Vielleicht findest du aber auch einen Begriff, der deine Expertise etwas breiter beschreibt!

    Viel Erfolg damit und GLG,

    Lilli

  4. Liebe Lilli, zuerst einmal vielen Dank für die großartigen Tipps! Diese werden mir in meiner Zukunft als Texterin sehr weiterhelfen.
    Aber ich habe eine kurze Frage: Auf wie viele Themen sollte man sich maximal spezialisieren, also gibt es da deiner Meinung nach eine Obergrenze? Denn es könnte ja sein, dass es ab einer gewissen Anzahl unglaubwürdig auf potenzielle Kunden wirkt, denn wer kann schon in 10,15 oder mehr Themen ein Spezialist sein?
    Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen!
    VLG

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