Lilli Koisser

Kostenlose Tools für freie Texter*innen: Meine Top 10

Fragst du dich manchmal, wie andere freie Texter das alles schaffen – Kundenakquise, Marketing, Social Media, Recherche, Texten, Designen, und nebenbei noch auf dem neuesten Stand zu bleiben? Nun, ich kann dir leider nicht sagen, wie andere es schaffen… Aber ich verrate dir sehr gerne, wie ich es mache! 😉

Diese 10 Tools, die allesamt kostenlos sind, verwende ich als Freelance-Texterin praktisch jeden Tag. Sie bewahren mich vor Chaos und Überforderung und erleichtern mir den Alltag als Selbständige erheblich. Wenn du selbst noch Tipps für mich und andere Freelancer hast, freue ich mich über deinen Kommentar am Ende des Artikels!

10 kostenlose Tools für Freelance-Texter

1. Google Calendar, Docs und Tabellen

Im Google Calendar plane ich meinen Arbeitstag, meine Kundenprojekte, meine Finanzen, private Termine, Urlaube und eigentlich mein ganzes Leben. 😉  Maximal 4 bis 5 Stunden pro Tag werden für Kunden reserviert. Ca. 2 Stunden pro Tag brauche ich für E-Mails, Organisatorisches und diesen Blog. In der Wochenansicht trage ich mir Deadlines und Zahlungsfristen ein: Wann muss ich welche Texte abliefern, und wann muss ich wie viel an wen bezahlen (Versicherung, Steuern etc.)?

Google Docs und Tabellen sind wie Microsoft Word bzw. Excel aufgebaut, nur eben online – und die Dateien können von mehreren Personen gesehen und bearbeitet werden. Ich verwende die Tabellen gerne, um Redaktionspläne für Blogs und Social Media mit Kunden zu teilen. Manche Blogger nutzen die Tabellen auch, um zu planen, wann sie welchen Artikel wo teilen (z. B. in Facebook-Gruppen oder auf Pinterest-Gruppenboards).

Alternativen: Microsoft Office Online, Sunrise Calendar, Dropbox Paper, Zoho Docs

2. Evernote

Die Notizen-App Evernote habe ich auf dem Laptop, dem Handy und dem iPad seit kurzem in der Bezahlversion installiert. Davor habe ich jahrelang die kostenlose Version genutzt. Evernote ist für mich die beste App, um Notizen jeder Art zu speichern – auch handschriftliches Gekritzel, Fotos und Dokumente.

Konkret verwende ich Evernote für To-Do-Listen, Artikelideen, Mitschriften bei Telefonaten und Meetings mit Kunden, und auch private Notizen (Einkaufslisten, Reiseplanung, Serientipps etc.). Die Notizen synchronisieren sich automatisch auf allen Geräten. Besonders praktisch ist, dass du sie auch nach Stichworten durchsuchen und taggen kannst!

Alternativen: Google Notizen, OneNote, Wunderlist

3. Trello

Trello ist eine Projektmanagement-App, die ich für LILY, LETTERS und meine Kunden verwende. Das System der Karten, die sich verschieben lassen, ist besonders gut für Redaktionspläne und Prozesse geeignet.

In den einzelnen Karten kannst du To-Do-Listen zum Abhaken, Labels (z. B. Blogkategorien), Kommentare, Fristen, Links, PDFs und mehr einfügen. Für jeden Organisations-Freak ist die App ein Muss!

Alternativen: Asana, Basecamp, Todoist

4. Buffer

Auch für Buffer bezahle ich seit kurzem, habe es aber ebenfalls jahrelang kostenlos verwendet. Hier kannst du Postings für Social Media erstellen und automatisiert bei verschiedenen Netzwerken teilen. Ich verwende Buffer vor allem für Twitter und LinkedIn. Besonders angenehm ist die Browser-Extension: Klickst du auf den kleinen Buffer-Button in deinem Browserfenster, kannst du jede beliebige Website, auf der du dich gerade aufhältst, in Buffer speichern und zum Teilen einplanen.

Du musst dazu weder Buffer noch die jeweilige Social-Media-Plattform aufrufen – es öffnet sich einfach ein kleines Fenster, in dem du dein Posting direkt erstellen und für die spätere Veröffentlichung speichern kannst. So füttere ich Twitter und LinkedIn laufend automatisch mit neuen Inhalten! Und: Buffer wertet für dich aus, wie oft deine geteilten Links angeklickt wurden.

Alternativen: Hootsuite, CoSchedule, Sprout Social

5. Canva

Mit Canva ist Grafikdesign endlich auch für Texter möglich! 😉  Dank zahlreicher Vorlagen, z. B. für Social Media, eBooks, Präsentationen, Lebenslauf, Flyer oder Visitenkarten, ist ein gut aussehendes Design wirklich in wenigen Minuten erledigt. Bilder, Icons, Muster, Hintergründe, Rahmen etc. kannst du direkt in Canva kostenlos oder um 1 US-Dollar erwerben und in deine Grafik einbauen.

Ich verwende Canva, um alle Designs für diesen Blog zu erstellen: Bilder für Blogartikel, Pinterest, Newsletter, eBooks… Die Fotos dafür sind von Haute Chocolate* – du kannst nämlich auch eigene Fotos in Canva hochladen. Ich bin mir sicher, dass du mit Canva auch selbst ein Logo für dein Texter-Business erstellen könntest!

Alternativen: PicMonkey, Pablo, Pixlr, Desygner, Designbold

6. Feedly

Bei Feedly kannst du RSS-Feeds von Blogs eintragen und so bequem alle deine Quellen an einem Ort versammeln. Ich mag besonders die Funktion „Beliebteste Beiträge“ – so weißt du gleich, welcher Content bei deinen Zielgruppen bzw. in deiner Nische gut ankommt. Feedly schlägt dir auch Feeds vor, die dich interessieren könnten, wodurch du interessante Seiten entdeckst!

Mein Tipp: Erstelle zu jedem Thema und jedem Kunden einen eigenen Feed und trage alle relevanten Websites ein – also z. B. den Feed „Social Media“ mit guten Websites und Blogs zum Thema Social Media, den Feed „Kunde X“ mit Quellen, die zum Thema des Kunden passen, und so weiter. So bekommst du neue Inhalte automatisch geliefert und musst nicht ständig alle Quellen abgrasen oder dutzende Newsletter abonnieren, um auf dem Laufenden zu bleiben.

Alternativen: Inoreader, Tiny Tiny RSS, Digg Reader

7. Pocket

Pocket ist das Lesezeichen des Internets: Mit der Browser Extension kann du eine Webpage per Knopfdruck in Pocket abspeichern und später lesen. So hast du eine übersichtliche Liste an Artikeln, die du lesen möchtest, und nicht immer 25 Tabs gleichzeitig offen.

Die gespeicherten Artikel kannst du direkt in Pocket lesen, oder dich auf die Seite durchklicken und den Artikel im Original ansehen. Mit der App kannst du die gespeicherten Beiträge auch auf dem Smartphone lesen, wenn du z. B. beim Arzt im Wartezimmer sitzt.

Alternativen: Instapaper, Evernote Web Clipper

8. Wie sagt man noch?

Als Texter wirst du ab und an mal ein Synonym brauchen, oder ein Wort will dir partout nicht einfallen. 😉  Ich nutze für die Synonym-Suche www.wie-sagt-man-noch.de, weil es ein Open-Source-Projekt ist und damit auch umgangssprachliche Wörter vorschlägt. Es gibt aber auch noch viele andere Synonym-Seiten, bei denen du sinngleiche Wörter für einen lebendigeren Text und bessere SEO finden kannst.

Alternativen: Woxikon, Synonyme.de, OpenThesaurus

9. Focus Booster

Die Pomodoro-Technik habe ich bereits in den 4 wirksamen Strategien für mehr Produktivität im Home Office beschrieben: Du arbeitest für 25 Minuten ohne Ablenkung und machst dann 5 Minuten Pause. Nach vier solcher „Pomodoros“ machst du eine längere Pause von 15 bis 30 Minuten. Zum Einhalten dieser Zeitspannen verwende ich den Focus Booster.

Die Desktop-App zeigt mir in einem kleinen Fensterchen an, wie lange ich noch arbeiten bzw. pausieren muss. Während der 25 Minuten Arbeitszeit ertönt ein dringliches Ticken, das mich richtig in Fahrt bringt! Die App gibt es in dieser Form anscheinend nicht mehr, aber die aktuelle Freemium-Version erlaubt dir 20 Pomodoro-Sessions pro Monat.

Alternativen: PomoDone, Pomodoro Keeper

10. BuzzSumo

Mit BuzzSumo findest du du heraus, welcher Content zu einem Keyword oder von einer bestimmten Domain am meisten geteilt wurde (Sprache auf Deutsch einstellen). Achtung: Am meisten geteilt bedeutet nicht automatisch am meisten gelesen! Ich verwende BuzzSumo, um Artikelideen zu finden und beliebten Content zu entdecken.

Du kannst mit BuzzSumo außerdem nach Influencern bei Twitter suchen. Etwas mühsam ist, dass du täglich nur etwa 5 Suchen kostenlos durchführen darfst – die Bezahlversion kommt in der kleinsten Variante allerdings auf stolze 79 Euro pro Monat.

Alternativen: EpicBeat, Social Animal

Welche Tools verwendest du für welche Aufgaben? Verwendet jemand BuzzSumo Pro? Lass gerne einen Kommentar mit deinen Tipps da!

PS: Drei weitere Tools für freie Texter verrät Detlef Krause in seinem Interview: Wie es wirklich ist, seit 25 Jahren (!) freier Texter zu sein!

*Affiliate-Link.

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26 Antworten

  1. Hallo Chrissi,
    lieben Dank für deinen Kommentar! Ich muss sagen, dass ich seit Jahresanfang dazu neige, auf dem Papier zu planen. 😀 Also mit der Hand etwas aufzuzeichnen, mit Post-Its zu arbeiten etc. Ich habe zahlreiche Ideen, To-dos usw. in Evernote, Asana und Trello verstreut und merke immer mehr, wie mich das stresst. Also: Back to Basics! 🙂 Trotzdem hat jedes Tool seine Vorteile und ich möchte z. B. den Google-Kalender auch nicht mehr missen.
    Alles Liebe für dich!
    GLG Lilli

  2. Hi Lilli,

    schön, dass du die Google Tools erwähnst! Ich habe die tatsächlich erst Ende letzten Jahres für mich entdeckt. Irgendwie dachte ich immer, das sei „Schmarrn“ – dabei geht es jetzt nicht mehr ohne.

    Evernote kann ich allen nur ans Herz legen, die eine App suchen, die sie auf jedem Gerät nutzen können und alles an einem Platz haben wollen.
    Als Alternative empfehlen viele ja Trello. Damit bin ich allerdings noch nicht warm geworden (ich schätze, ich bin einfach zu sehr Evernote-Fangirl ;)). Aber die Funktionen sprechen für sich, insbesondere die „Karten“. Dadurch ist Trello wahrscheinlich noch übersichtlicher als Evernote. Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, Trello eine Chance zu geben.

    Empfehlen kann ich noch Asana und MeisterTask für alle, die direkt mit ihren Kunden zusammenarbeiten. Man kann u.a. je Kunde ein eigenes Projekt erstellen, Aufgaben ablegen und in verschiedene Kategorien sortieren, die Arbeitszeit aufzeichnen – und beide sind in der Grundversion (die absolut ausreicht, finde ich) kostenlos.

    Danke für diese tolle Zusammenstellung!
    Liebe Grüße,
    Chrissi

  3. Hallo Alex,

    danke für den Tipp – das sieht super interessant aus, hab mich gleich angemeldet. 🙂

    Buffer hat zwar auch eine Queue-Funktion, aber die muss man händisch anlegen und verlängern. Das ist etwas mühsam!

    GLG Lilli

  4. Liebe Lilli,

    ich kann dir noch SmarterQueue empfehlen, was ich seit rund vier Wochen nutze. Auch wenn die noch in Beta sind, ist es bereits jetzt eine tolle Alternative zu Buffer & Co.

    Das Besondere daran ist, dass Evergreen Content wie Blogartikel, Zitate, Tipps u.Ä. wiederverwertet werden können, ohne dass ich irgendwas mehr machen muss. Das spart so viel Zeit. Ich liebe es schon jetzt 🙂

    Viele Grüße
    Alex

  5. Awww, danke Tina!! 🙂
    Ja, ich befürchte, der Desygner interessiert mich auch sehr – werde ich sicher noch ausprobieren! Man kann damit anscheinend auch eBooks erstellen, indem man einfach die Texte von Blogartikeln mit Drag&Drop reinzieht.
    GLG und viel Spaß damit,
    Lilli

  6. Hallo Lilli, viele Tools kannte ich schon, aber die Alternative zu Canva ⇒ Desygner, war mir echt neu. Nun befürchte ich, dass ich noch mehr Zeit mit ausprobieren verbringen werde 😉
    DFanke für all die guten Tipps – you´re simply the Best!!
    LG Tina

  7. Hallo Karin,
    danke für deinen Kommentar!
    Mit Wunderlist bin ich leider nie richtig warm geworden. Von Harvest habe ich dagegen schon gehört und ich glaube, das schaue ich mir jetzt mal an! 🙂 Danke für den Tipp. Und ja, ein schneller Rechtschreib-Check auf der Duden-Website gehört natürlich auch dazu!
    GLG Lilli

  8. Hallo Lili

    Danke für die coolen Tipps. Ich bin auch ein riesen Fan von Evernote in und für alle Lebenslagen.

    Ergänzen würde ich noch Wunderlist. Ich organisiere damit meine Aufgaben und habe es mit meinem Google-Kalender synchronisiert.

    Um meine Arbeitszeit bzw. die Zeit für Projekte zu tracken, nutze ich Harvest. Damit kann ich auch Rechnungen schreiben.

    Was auch nicht fehlen sollte ist der Duden, online, als App oder als Buch im Regal.

    Liebe Grüsse
    Karin

  9. Super interessante Empfehlungen – ein paar davon kenne ich schon, andere noch nicht. Werde ich mir heute abend mal näher anschauen!
    Danke und viele Grüße
    Salvia von Liebstöckelschuh

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